1-2018

Wie passen beitragsfreie Kitas und Familien- unternehmen zusammen? Die Wissenschaft ist sich einig: Gute frühkindliche Bildung ist der Grundstein für späteren Erfolg in der Schule und im Beruf. Für einen Verband, der »immer eine Generation voraus« denkt, muss das eine Rolle spielen! W arum sollte die Kita beitragsfrei sein? Mütter oder Väter, die nicht arbeiten gehen, zahlen weder Steuern noch Kindergartengebühren. Wenn beide Eltern hingegen arbeiten gehen, dann zah- len sie sowohl über ihre Steuern, als auch über ihre Bei- träge einen Großteil der Kita-Finanzierung. Arbeit wird also bestraft. Das kann nicht im Sinne einer Gesellschaft sein, die Leistung anerkennt. In einigen Regionen sind die Kindergartenbeiträge so hoch, dass es sich für ein Elternteil – meist die Frau – schlicht nicht lohnt, arbeiten zu gehen. Hier liegt ein gewaltiges Potenzial zur Be- kämpfung des Fachkräftemangels. D as Geld, um beitragsfreie Kitas anbieten zu kön- nen, würde sich durch zusätzliche Einnahmen aus Lohnsteuern selbst verdienen – nach Schät- zungen des Instituts der Wirtschaftsforschung wären das 180 Milliarden Euro. Darüber hinaus könnten öffent- liche Mittel der Hochschulfinanzierung auf die Kitas um- geschichtet werden. Was nutzen uns die vielen Milliar- den in der Hochschulfinanzierung, wenn zum Großteil eh nur diejenigen dort ankommen, deren Eltern sich Stu- diengebühren oftmals sowieso leisten könnten? Die beitragsfreie Kita ist der Schlüssel, möglichst jedem Kind eine gute Grundlage fürs Leben zu geben. Egal ob es studieren möchte oder nach der zehnten Klas- se eine Ausbildung anstrebt. Chancengleichheit »at its best« und das ohne höhere Belastungen für die Bürger. B ildung beginnt im Kindergarten. Wenn wir gut ausgebildete Fachkräfte und Staatsbürger wol- len, sind Verfügbarkeit und Qualität der Kitas entscheidende Faktoren. Investitionen lohnen sich nicht nur für die Gesellschaft oder die Wirtschaft, sondern auch für den Staatshaushalt, denn gut ausgebildete Fachkräfte spielen ein vielfaches der eingesetzten Sum- men wieder ein. 52 Perspektiven

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