1-2020

Schon Anfang der 80er Jahre stand für Dr. Gerwin Schüttpelz fest, dass die chemische Industrie künftig an ihrer Umweltverträglichkeit gemessen wird. Sein Faible für dieses Thema führt der Unternehmer auf sein Privatleben zurück: »Meine zweite Heimat ist Südtirol. Beim Klettern erlebe ich, wie erhaltenswert die Natur ist.« kämen oft von den Kunden, verrät Andreas Schüttpelz. »Unsere Außendienstler fragen fortwährend ab, was wir noch verbessern können und wo Bedarfe entstehen. Die Ideen setzen wir gerne um, wenn unsere technischen Möglichkeiten dies erlauben und wenn der Absatz stimmt.« Zu diesem Zweck befassen sich acht Mitarbei- ter mit Forschung. Sechs von ihnen arbeiten am Standort Essen in einem modernen Energiehaus aus Holz. Gleich neben dem Eingang, vor dem Büro der Geschäftsführung prankt der passende Schriftzug: The only way is up.« G erwin Schüttpelz weiß aus Erfahrung, dass der Weg nach oben kein Selbstläufer ist. »Ich bin aus Zufall in die Branche geschlittert«, erinnert er sich. Der promovierte Jurist gründete das Unternehmen 1975 ohne tiefergehende Kenntnisse in Chemie oder Be- triebswirtschaft. Der Anlass lag im Zerwürfnis mit einer Firma für Malerbedarf, die er als studentischer Mitarbei- ter in den Semesterferien in Schwung gebracht hatte: Schüttpelz wagte es, um Provision zu bitten. Die Chefin weigerte sich – und der Jungspund trat mit einer eigenen Firma in direkten Wettbewerb mit ihr. »Ein Unternehmen aus dem Nichts zur Marktführerschaft zu entwickeln, er- fordert Ausdauer wie im Hochleistungssport«, versichert der 70-Jährige. Und er muss es wissen: Gerwin Schütt- pelz ruderte in den 70er Jahren in der deutschen Natio- nalmannschaft. E in Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der cph war der Fall des Eisernen Vorhangs. Schon Anfang 1990 stellte Gerwin Schüttpelz DDR-Bürger ein, die Russisch sprachen, und eroberte den osteuropäi- schen Markt. 1996 eröffnete cph eine Betriebsstätte in Sibirien, nur zwei Jahre später folgte eine Fabrik in der Ukraine. Von dort gehen cph-Produkte bis nach China und Japan. Einen weiteren Meilenstein kündigt Sohn Andreas noch für 2020 an. »Wir werden eine neue Gene- ration von Klebstoffen auf den Markt bringen, die dem Klimaschutz gerecht wird«, so der Junior-Chef. Details wolle er nicht verraten, aber eines sei sicher: »Das wird eine Revolution.« cph group | cph Deutschland Chemie GmbH Branche: Chemie, Industrieklebstoffe Gründungsjahr: 1975 Mitarbeiterzahl weltweit: 170 Umsatz weltweit: knapp 100 Millionen Euro 16 Wettbewerb Begegnung—

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