2-2016

U ns Deutschen geht es anno 2016 gerade im Ver- gleich mit den Ländern, die unsere Vergleichs- gruppe bilden, wirklich herausragend gut. Und doch sind wir – aufgelöst und besorgt. Mehrere Eindrücke führen zu einer Zersetzung unserer gefühlten Sicherheit: Europa und die USA werden seit 20 Jahren von China wirtschaftlich deklassiert. Russland entwickelt eine mit neo-imperialem Gedankengut unterlegte Bereitschaft zur Konfrontation mit dem Westen, führt in den Zwischen­ zonen nicht kalte sondern »heiße« und blutige Kriege und unterwandert gezielt und systematisch die meinungs­ bildenden Medien bei uns. G leichzeitig erreichen uns Flüchtlingsströme und sonstige Migrantenströme in Millionenstärke. Dabei wurde uns zeitweise erklärt, dass wir an den Grenzen keine Kontrollmöglichkeiten haben sollten. Unsere Staatslenker müssen bei sehr unguten Autokra- ten über deren Hilfe buhlen. Im Herzen unserer Städte gibt es Terrorattacken und massenhafte Sexualdelikte gegen Frauen. Das alles zusammen ist so beschaffen, dass da auch kein mo­ derates Wirtschaftswachstum gegenankommt: Die Deut- schen sind verunsichert. Das ist ein Thema für die ganze Gesellschaft und damit auch für die Wirtschaft. Angst kann lähmen. Deutschland muss sicherer werden. Ich spreche dabei bewusst von ›Ängsten‹ und nicht etwa nur von ›Befürchtungen‹.« W ir werden im Vorfeld der »kleinen Bundestags- wahl«, der Landtagswahl in NRW im Mai 2017, und der eigentlichen Bundestagswahl im Sep- tember 2017 keine bloße Wiederholung des letzten Wahl- kampfes zu einer Bundestagswahl erleben. Und natürlich wird es einige Themen-Wiedergänger geben. So erwarte ich zum Beispiel einen erneuten Wettkampf um die Zuneigung künftiger, vor allem aber bereits aktueller Rentenanwärter. A ber ein Themenkomplex tritt hinzu, den wir weder von 2009 noch von 2013 kennen: Sicherheit. Und hier geht es erstmals gar nicht so sehr um »so- ziale Sicherheit«, also um Gerechtigkeitsfragen und den Kampf um Besitzstände. Nein, es wird vielmehr erstmals seit Dekaden wieder um sozusagen »Sicherheit im enge- ren Sinne« gehen, um die Abwehr von diversen Ängsten. Denn die rumoren im deutschen Wahlvolk. Ich spreche dabei bewusst von »Ängsten« und nicht etwa nur von »Befürchtungen« und nehme Bezug auf die entsprechende Begriffsverwendung bei Carl Friedrich von Weizsäcker: »Angst ist unbestimmt und zerrüttet uns, Furcht ist konkret, und da kann man etwas machen. Furcht ist ›gegenstandsbezogen‹, Angst diffus, oder sie setzt sich aus sehr vielen einzelnen Befürchtun- gen zusammen. Angst ist lebensfeindlich, gegenstands- bezogene Furcht dagegen lebensförderlich«, so Carl Friedrich von Weizsäcker. Stefan Bellinger, Geschäfts- führer der Carbox GmbH & Co. KG, ist Vizepräsident von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und Vorsitzender des Strate- gischen Beirats. Hier erläutert er, wieso das Thema Sicher- heit 2017 ganz oben auf der Agenda des Beirats steht. Deutschland muss sicherer werden! STEFAN BELLINGER, GESCHÄFTSFÜHRER DER CARBOX GMBH & CO. KG Die Kontaktdaten zum Strategischen Beirat finden Sie unter: www.familienunternehmer.eu/strategischer-beirat 50 Perspektiven

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