2-2017

D ie Kindergartenkinder und Schüler von heute sind die Arbeitnehmer, Unternehmer, Politiker, Beam- ten, Steuerzahler und Wähler von morgen. Schlecht gebildete Schüler sind unser aller Problem. Da- her ist es zwingend notwendig, endlich Reformen anzu- packen, die das Bildungssystem tatsächlich wettbe- werbsfähig machen und die Schüler auf die Gesellschaft vorbereiten. Ob dazu das Kooperationsverbot völlig auf- gelöst werden muss, sei dahingestellt. Was allerdings nicht weiter tolerierbar ist, sind die Schönfärbereien der Bundesländer – objektiv mangelnde Qualität und trotz- dem immer bessere Noten. Daher müssen bundesweit einheitliche Vergleichsarbeiten durchgeführt werden, bei denen identische Fragen jeweils zu identischen Zeit- punkten abgefragt werden – eine Arbeit für alle Schüler der gleichen Klassenstufe in ganz Deutschland. An- schließend erfolgt eine vollumfängliche Erfassung der Daten über alle Schüler, Schulen und Bundesländer hin- weg durch eine unabhängige und vertrauenswürdige In- stitution – ohne staatlichen Einfluss. Somit wäre tatsäch- lich erkennbar, wo gute Bildung vermittelt wird und wo nicht. Selbstverständlich müssen die Schülerdaten ano- nymisiert werden. Aber schon jede Schule sollte im Ran- king mit Ihren Ergebnissen dargestellt werden. Und jeder Bürger sollte diese Veröffentlichung einsehen können. So hätten Eltern tatsächlich Einblick, was die Schule ihrer Seit dem Pisa-Schock hat sich in Deutschland einiges in der Bildungspolitik getan. Wie sich allerdings zeigt, nicht genug. Andere Länder, allen voran in Asien, haben im Bereich der Bil­ dung eine größere Dynamik entfacht und enteilen den deutschen Schülern in diversen Bereichen. Auch die Umfragen unter den Mitgliedern von DIE FAMILIENUTNERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER geben als größtes Hindernis für neue Azubis permanent das schlechte Niveau der Bildung an, wenn diese von der Schule abgehen und ins Lehrverhältnis eintreten wollen. Kann das der Anspruch der Nation von »Dichtern und Denkern« sein? Wir sagen nein! Kinder im Vergleich wirklich leistet. Diese Vergleichsar- beiten sollten regelmäßig durchgeführt werden – ein Zen- tralabitur ist zu wenig. Denn wenn ein Schüler Abitur macht, ist die Messe bereits gesungen. F olglich müssen Schulen auch die entsprechenden Befugnisse erhalten und soweit wie möglich selbstständig Entscheidungen fällen können. Die Bildungspolitiker sollten nur einen Zielrahmen vorgeben. Wie Schulen und Lehrer diese erreichen, welches Per- sonal akquiriert wird und welche Lehrmethoden ange- wandt werden, das alles sollte den Schulen überlassen bleiben. Wichtig ist das Ergebnis. Ein derartiges transparentes System, indem die Eltern und Schüler die Leistung der Schule objektiv ein- sehen und entsprechend Druck ausüben können, indem aber die Schulen auch befähigt werden, sich flexibel den Gegebenheiten anzupassen, wäre schon ein großer Schritt in die richtige Richtung! Verlierer gibt es bei einer solchen Reform nicht. Was hindert uns also, tätig zu werden? »Solange besser möglich ist, ist gut nicht gut genug« 50 Perspektiven

RkJQdWJsaXNoZXIy NTM2MTY=