2-2020

Götz Schartner warnt Politik und Wirtschaft vor Gleichgültigkeit: Ein konzentrierter Angriff auf Energieversorgung und Telekommuni­ kation würde in Deutschland vorindustrielle Verhältnisse schaffen – dauerhaft. über E-Mail-Anhänge zu infiltrieren. »Selbst Administra- toren sind nicht davor gefeit, wie wir einem Kunden be- weisen konnten.« Über Facebook hatte 8com die Interes- sen einiger IT-Mitarbeiter ausgespäht. Auf Xing fanden sich die Kontaktdaten. Es genügte eine geschickt formu- lierte E-Mail und ein auf Vorlieben zugeschnittener An- hang – und 8com übernahm die Kontrolle. D er deutschen IT-Sicherheit stellt Götz Schartner insgesamt ein schlechtes Zeugnis aus: »Mit ein, zwei Jahren Arbeit könnten Terroristen das ge- samte Land ins Chaos stürzen«, versichert der 49-Jährige. »Politik und Wirtschaft wären nicht darauf vorbereitet, unsere kritischen Infrastrukturen zu schützen.« Die Ur­ sachen seien Ahnungslosigkeit, zu wenig Geld für die Gefahrenabwehr – und der Mangel an Fachkräften. Sandra Schartner pflichtet ihrem Mann bei und kritisiert die Bil- dungspolitik ebenso wie die Mentalität vieler Hochschulab- gänger. »Seit Jahrzehnten wird suggeriert, nur ein Universi- tätsabschluss führe zu Erfolg«, sagt die Unternehmerin. Deutschland brauche aber nicht Millionen von Betriebs­ wirten, die mit geringstmöglichem Aufwand möglichst viel verdienen wollten. »Wichtiger wäre es, handwerkliche Berufe etwa in der Elektro- und Informationstechnik zu stärken.« Dann, so Sandra und Götz Schartner, hätten beispielsweise IT-Abteilungen Zeit für das Wesentliche: Den Aufbau und die Pflege sicherer IT-Systeme.  Politik und Wirtschaft wären nicht darauf vorbereitet, unsere kritischen Infrastrukturen zu schützen.« 8com GmbH&Co.KG Branche: Cyber-Security-Leistungen Gründungsjahr: 2004 Mitarbeiterzahl: Rund 60 Umsatz: Sechs Millionen Euro 16 Chaos Begegnung—

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